Das Plakat: Analoge Stärke in digitalen Zeiten

Journal 27. August 2025

1500 Menschen entdeckten am Hopfig Craft Beer Festival die Vielfalt der Biere. Die Tour de Suisse bekam in Aarau ein Gesicht. Kinder machten auf die Bildungsqualität aufmerksam. Frauen und Männer gingen Blut spenden. Andere stöberten am Flohmarkt, trafen sich im Kulturzentrum oder philosophierten an den Aarauer Demokratietage. Und nicht zuletzt strömten Menschen ins Theater oder im Rahmen des Aarauer Altstadtlaufes durch die Gassen unserer Altstadt. So unterschiedlich die Ereignisse auch waren – eines verbindet sie alle: Plakate, die sichtbar machen, was wichtig ist, Orientierung geben und Menschen dazu bewegen, dabei zu sein. Oder die Aarauerinnen und Aarauer zur Auseinandersetzung mit den Stadtratswahlen diesen Herbst motivieren.

An vielen Orten in und um Aarau hingen diesen Sommer Plakate, die wir gestalten durften – für Kultur, Sport, Bildung und KMUs. Sie prägten das Stadtbild, machten auf Veranstaltungen aufmerksam und gaben wichtige und relevante Impulse. In einer Welt, die immer stärker von digitalen Inhalten geprägt ist, wirkt ein Plakat im öffentlichen Raum fast wie ein Kontrapunkt. Es ist gross, präsent, und nicht wegzuklicken. Menschen begegnen ihm auf dem Weg zur Arbeit, beim Warten auf den Bus oder beim Flanieren durch die Stadt. Gerade in Zeiten, in denen wir uns im Digitalen fast verlieren, gewinnen analoge Kommunikationsformen wieder an Wert. Sie schaffen Momente der Unterbrechung und holen uns aus der Routine des Scrollens.

Funktion und Wirkung

Die Aufgabe eines Plakats ist gleichzeitig einfach und anspruchsvoll. Es informiert, animiert – und im besten Fall löst es eine Handlung aus. Die Aufmerksamkeit im öffentlichen Raum ist kurz, manchmal nur wenige Sekunden. Umso wichtiger ist eine klare Informationsarchitektur: eine prägnante Botschaft, eine visuelle Idee und verständliche Hinweise auf Fakten. Und immer muss die Gestaltung die Marke transportieren, deren Werte und Tonalität. Wenn es sich um eine Event-Serie handelt ist zudem die Wiedererkennbarkeit zentral – wie beim Aarauer Altstadtlauf oder dem Hopfig Craft Beer Festival – und doch soll es jedes Mal von neuem überraschen.

Anders funktioniert es bei Imagekampagnen, wie etwa für Bildung Aargau. Dort geht es weniger um eine konkrete Handlung, sondern um ein Innehalten, um Denkanstösse, die im Kopf nachhallen. Ein starkes Bild oder eine unerwartete Botschaft kann hier mehr bewirken als viele Worte. Plakate haben die Kraft, Gedanken auszulösen – und genau das macht sie auch heute noch unverzichtbar.

Warum Plakate heute wichtiger sind denn je

Wir sind überzeugt: Gerade die Digitalisierung hat das Plakat wieder wichtiger gemacht. Wer Aufmerksamkeit gewinnen will, muss auch jenseits von Bildschirmen sichtbar sein. Ein Plakat im Stadtraum wirkt anders als ein Post im Feed. Es beansprucht Raum, es ist Teil der Umgebung, es begegnet den Menschen physisch.

Darum sind wir dankbar, dass wir für spannende Organisationen Plakate entwerfen dürfen. Sie geben uns die Möglichkeit, Ideen auszuprobieren und uns der Herausforderung zu stellen, Informationen visuell auf begrenztem Raum zu verdichten. Unsere Plakate sollen aber nicht nur informieren, sondern bewegen. Und vielleicht ist genau das der Grund, warum wir nach wie vor so gerne an ihnen arbeiten.

Natürlich denken wir bei allen Projekten trotzdem crossmedial. Ein Plakat ist meist der Ausgangspunkt, doch wir adaptieren die Gestaltung systematisch auf sämtliche Touchpoints. Digitale Kanäle wie Social Media, Newsletter oder die Website sind dabei nicht wegzudenken – sie verlängern die Wirkung und machen die Botschaft auf allen Ebenen erlebbar.

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